Zahngesundheit: So bleiben die Zähne langfristig gesund

„Zweimal tägliches Zähneputzen hält die Zähne gesund.“ Dieser Tipp ist nach wie vor gültig, steht aber nicht mehr allein auf weiter Flur, sondern ist buchstäblich umgeben von einer Vielzahl von Tipps, die alle dazu beitragen sollen, die Zähne langfristig gesund zu halten. Was es heute im Hinblick auf eine nachhaltige Zahngesundheit zu beachten gilt, verrät dieser Artikel.
Tipp 1: Altersgerechte Zahnpflege
Zahnpflege lässt sich nicht mit einem, sprichwörtlichen, Kamm – oder in diesem Fall mit der Zahnbürste – scheren, denn Zähne haben in verschiedenen Lebenszyklen unterschiedliche Anforderungen.
Zahnpflege ist ab dem ersten Milchzahn Pflicht
Die Bundeszahnärztekammer empfiehlt das tägliche Zähneputzen, wenn der erste Milchzahn durchbricht. Eine weiche Zahnbürste sollte morgens und abends die Zähne des Kleinkindes reinigen. Dazu sollten Eltern eine fluoridhaltige Kinderzahnpasta wählen, heißt es. Da es regelmäßig unterschiedliche Auffassungen über den Fluoridgehalt gibt, gibt es auch hierfür eine klare Empfehlung: In den ersten zwei Lebensjahren ist eine tägliche Menge von 1.000 ppm Fluorid die richtige Menge. Ab dem zweiten Lebensjahr sollte die Fluoridmenge für die Zahnpflege auf zweimal täglich 1.000 ppm Fluorid erhöht werden. Fluorid stärkt den Zahnschmelz, wehrt Bakterien und Säureangriffe ab und bildet einen Schutzschild gegen Karies.
Bis zum Grundschulalter sind Zahnputzversuche der Eltern für ihr Kind Pflicht. Mundwasser und Mundspülungen müssen nicht verwendet werden. Eine elektrische Zahnbürste könnte technikbegeisterte Kinder zum richtigen Putzen animieren.
Zahnwechsel und Zahnwachstum unter Beobachtung
Es ist eine Regel der Natur, dass die Milchzähne in der Regel von selbst den Weg aus dem Mund finden, wenn die neuen Zähne von unten nachrutschen. Die Begleitung des Zahnwechsels kann jedoch für ein gesundes Zahnwachstum wichtig sein. Der Zahnarzt kontrolliert die Zahngesundheit und behält die Stellung der Zähne im Auge. So wird verhindert, dass die wachsenden Zähne ihren eigenen Weg finden – und zum Beispiel in der zweiten Reihe aus dem Zahnfleisch kommen.
Wichtig ist auch die Beobachtung des Zahnwechsels, um zu verhindern, dass das Milchgebiss zu eng ist und die Zähne sich nicht auf natürliche Weise in eine gesunde Position bewegen können. So kann zum Beispiel das Ziehen von Milchzähnen – um Platz für die „neuen“ Zähne zu schaffen – den Zähnen der Kinder langfristig helfen.
Zahngesundheit kann auch Veranlagung sein
Eine ausgewogene Ernährung, die keine Angreifer auf die Zähne loslässt, und eine durchdachte Zahnpflege sind Stellschrauben, an denen jeder Mensch selbst drehen kann. Aber auch regelmäßige Kontrollen sind ein wichtiges Detail für eine nachhaltige Zahngesundheit. Die Häufigkeit der Besuche beim Zahnarzt sollte sich nach dem Krankheitsrisiko richten. Wer also eine familiäre Vorbelastung mit schweren Zahnerkrankungen hat, muss vorsichtiger mit seinen Zähnen umgehen. Generell wird empfohlen, bei Jugendlichen die Fissuren der Backenzähne zu versiegeln und den Zahnarzt zweimal im Jahr aufzusuchen. Erwachsene sollten mindestens einmal im Jahr zum Zahnarzt gehen.
Tipp 2: Spezielle Vorsorgemaßnahmen für die Zahnpflege treffen
Die Gesellschaft für Zahngesundheit, Funktion und Ästhetik (GZFA) hat eine Reihe von Tipps, die Erwachsene beherzigen sollten, um ihre Zähne langfristig gesund zu erhalten.
Kariesinfiltration bei den ersten Anzeichen von Karies
Eine Demineralisierung der Zahnoberfläche kann zum Beispiel bereits ein Vorbote für Karies sein. Wenn der Zahnarzt dann eine Kariesinfiltration empfiehlt, bei der nicht gebohrt werden muss, sondern die Poren mit einer Art Kunststoff verschlossen werden und der Zahnschmelz gehärtet wird, ist dies eine vorbeugende Maßnahme, die Karies von Anfang an verhindern kann. Auch eine rechtzeitig erkannte Parodontitis, die unerkannt sogar zum Zahnverlust führen kann, kann rechtzeitig behandelt werden.
Professionelle Zahnreinigung gegen Parodontitis und Karies
Die ersten Anzeichen von Karies und Parodontitis sind ähnlich: Bakterien im Mund bilden einen Biofilm, der oft als Plaque bezeichnet wird. Dieser ist der ideale Nährboden für Karies und Parodontitis. Dieser Biofilm sowie bereits verhärtete Plaque und Zahnstein werden im Rahmen einer professionellen Zahnreinigung beseitigt.
Speziell geschulte Dentalhygienikerinnen reinigen mit Ultraschall, Pulverstrahl und Reinigungspolitur die Zähne dort, wo die Zahnbürste nicht hinkommt oder wo sie keine Chance gegen Ablagerungen von Rotwein, Nikotin, Tee und Kaffee haben. Die professionelle Zahnreinigung, die Bestandteil vieler Zahnzusatzversicherungen ist, endet mit einer Art Lack, der auf die Zähne aufgetragen wird und für einen dauerhaften Schutz sorgt.