Schlaganfall-Symptome erkennen, Leben retten

Ein Schlaganfall kommt oft aus heiterem Himmel. Weil die Folgen der Funktionsstörung im Gehirn schwerwiegend sein können, ist die Früherkennung extrem wichtig. Nur wer weiß, worauf es ankommt, kann optimal helfen. Wir erklären, auf welche Schlaganfall-Symptome Sie achten müssen und wie Sie sich im Notfall verhalten sollten.
Was ist ein Schlaganfall
Werden seine Regionen nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt, schlägt das Gehirn Alarm und ist nur noch eingeschränkt funktionsfähig. Hält diese Funktionsstörung länger als 24 Stunden an, spricht man von einem Schlaganfall. Die Ursache ist in der Regel eine Verstopfung eines Blutgefäßes, seltener eine Blutung im Gehirn. Dauert der Blutmangel so lange an, dass Hirnzellen absterben, ist das betroffene Gewebe irreversibel geschädigt.
Die Symptome sind nicht immer eindeutig
Was einen Schlaganfall so tückisch macht: Die Symptome können sehr unterschiedlich sein – je nachdem, welcher Bereich des Gehirns betroffen ist. Sie können auch plötzlich und ohne Vorwarnung auftreten.
Ein typisches Anzeichen für einen Schlaganfall ist die Lähmung einer Gesichtshälfte – erkennbar z. B. an einem herabhängenden Mundwinkel oder einem hängenden Augenlid. Auch die Lähmung einer Körperseite (Halbseitenlähmung) ist ein typisches Anzeichen. Die Betroffenen können dann z. B. plötzlich einen Arm nicht mehr heben.
Darüber hinaus sind folgende Anzeichen mögliche Schlaganfall-Symptome:
● Sprachstörungen
● Schwierigkeiten beim Schlucken
● plötzliche Erblindung auf einem Auge
● Doppeltsehen
● Gleichgewichtsstörungen und Schwindel
● Übelkeit und Erbrechen
● Durchblutungsstörungen
● starke Kopfschmerzen
Oft nehmen die Angehörigen die Symptome eher wahr als der Betroffene selbst. Treten Übelkeit oder Kopfschmerzen als Folge des Schlaganfalls auf, werden sie oft fehlinterpretiert und als allgemeines Unwohlsein gedeutet.
Schlaganfall-Symptome: Machen Sie den Test!
Wenn Ihr Partner plötzlich Schwierigkeiten beim Sprechen hat – bedeutet das einen Schlaganfall? Nein, aber je mehr Risikofaktoren Sie haben (z. B. Bluthochdruck oder hohes Alter), desto ernster sollten Sie mögliche Anzeichen nehmen und sofort den sogenannten FAST-Test durchführen. Die Buchstaben „FAST“ stehen für:
● F für „Face“ (Gesicht): Bitten Sie die möglicherweise betroffene Person, zu lächeln. Sind die Mundwinkel nicht auf gleicher Höhe, sondern einseitig verzerrt, deutet dies auf eine Halbseitenlähmung hin.
● A wie „Arme“: Bitten Sie die Person, beide Arme zu heben und dann die Handflächen nach oben zu drehen. Dies ist bei einer Lähmung nicht möglich.
● S für „Sprechen“: Lassen Sie die Person einen einfachen Satz wiederholen. Fällt ihr dies schwer oder ist die Aussprache unklar, liegt eine Sprachstörung vor.
● T wie in Englisch „Time“: Verlieren Sie keine Zeit und wählen Sie den Notruf unter 112.
Grundsätzlich: Gehen Sie bei den ersten Anzeichen oder dem Verdacht auf einen Schlaganfall davon aus, dass ein lebensbedrohlicher Notfall vorliegt. Steht fest, dass ein Schlaganfall die Ursache für die Symptome ist, ist es für die Akutbehandlung enorm hilfreich, wenn Sie, der Betroffene oder Angehörige, sich genau daran erinnern können, wann die ersten Symptome aufgetreten sind. Diese Information hilft den Ärzten bei der Entscheidung, welche Behandlung die richtige ist.
Das ist bei einem Notfall zu tun
Nachdem der Notruf abgesetzt wurde, können Sie sich um die betroffene Person kümmern. Dabei sollten Sie Folgendes beachten:
● Geben Sie ihm nichts zu essen oder zu trinken. Durch die Funktionsstörung des Gehirns ist oft der Schluckreflex gestört.
● Vergewissern Sie sich, dass seine Atemwege frei sind und entfernen Sie im Zweifelsfall Zahnprothesen.
● Wenn die Person bewusstlos ist, legen Sie sie in eine stabile Seitenlage.
● Kontrollieren Sie kontinuierlich die Atmung und den Puls. Wenn diese Funktionen ausfallen, beginnen Sie sofort mit einer Herzdruckmassage.
● Notieren Sie, wann die ersten Symptome aufgetreten sind und geben Sie diese Information an den Notarzt weiter.
Zeit ist der wichtigste Faktor
Wenn der Verdacht auf einen Schlangenanfall besteht, handeln Sie sofort. Wenn Sie warten und hoffen, dass die Symptome von selbst abklingen, vergeuden Sie wertvolle Zeit. So kann aus einem leichten ein schwerer Schlaganfall werden. Je früher ein Betroffener im Krankenhaus versorgt wird, desto besser. Schon wenige Minuten entscheiden über die Überlebenschancen oder die Lebensqualität nach der Genesung.