Schlafstörungen in der Schwangerschaft

Schlafstörungen können zu jedem Zeitpunkt der Schwangerschaft auftreten, am häufigsten sind sie in den ersten und letzten Wochen der Schwangerschaft. Ob hormonelle Veränderungen, erhöhter Harndrang, Gedankenfluten, die Aktivitäten Ihres Babys oder Übelkeit und Schmerzen: Die Ursachen sind vielfältig. Im Folgenden erfahren Sie, was in welchem Trimester am ehesten vorkommt.
- Trimester: Die ersten 12 Wochen der Schwangerschaft sind geprägt von der Anpassung an die neue Lebenssituation, die sich sowohl körperlich als auch seelisch bemerkbar macht. Da Sie tagsüber eher abgelenkt sind, beginnt sich das Gedankenkarussell vorzugsweise dann zu drehen, wenn Sie im Bett liegen. „Läuft alles gut?“, „Werde ich eine gute Mutter sein?“ Oder „Was muss ich noch alles organisieren?“ sind Fragen, die viele Schwangere wachhalten. Körperlich stört Sie vielleicht die wachsende Gebärmutter, die auf die Blase drückt und Sie dazu bringt, mehr zu urinieren. Außerdem erhöht sich Ihr Blutvolumen zur Versorgung Ihres kleinen Untermieters, was die Nierentätigkeit anregt und Sie wiederum öfter auf die Toilette gehen lässt, als Ihnen lieb ist.
- Trimester: Da sich die Gebärmutter um die 20. Schwangerschaftswoche herum ein wenig nach oben schiebt, übt sie weniger Druck auf die Blase aus, weshalb Ihr Harndrang Sie jetzt weniger beschäftigt. Im Gegensatz zu Ihrem Baby, das nun vermehrt Purzelbäume schlägt. Außerdem ist Ihr Bauch jetzt so voluminös, dass Sie erst einmal eine geeignete Schlafposition finden müssen. Wie Sie das schaffen, erfahren Sie in unseren Tipps unten!
- Trimester: Ihr Bauch, der immer größer wird, und Ihr Baby, das nun zunehmend auf die Blase drückt, stellen die größten Hürden im Endspurt der Schwangerschaft dar. Um Ihrem Kind noch mehr Platz zu geben, verliert auch Ihr Magen an Volumen, was zu nervenaufreibendem Sodbrennen führen kann. Hinzu kommt: Gegen Ende der Schwangerschaft werden Sie geräuschempfindlicher und schlafen leichter ein. Verantwortlich dafür ist unter anderem das Hormon Prolaktin, das die Milchproduktion anregt und Ihren Körper darauf vorbereitet, dass Sie nachts stillen können.
Allgemeine Tipps gegen Schlaflosigkeit in der Schwangerschaft
Für die vielen verschiedenen Ursachen von Schlaflosigkeit in der Schwangerschaft haben wir die richtigen Tipps parat. Damit Sie auch in dieser zermürbenden Lebensphase ein Auge zudrücken können!
● Bewegung an der frischen Luft: Ein ausgiebiger Spaziergang an der frischen Luft macht den Kopf frei und sorgt für ausreichend körperliche Anstrengung – damit Sie abends zufrieden und erschöpft ins Bett fallen. Apropos Luft: Ein gut gelüfteter Raum und Temperaturen bis maximal 18 Grad Celsius wirken sich positiv auf Ihr Schlafverhalten aus.
● Die richtige Schlafposition: Während die Bauchlage mit der Zeit aus naheliegenden Gründen überflüssig wird, sollten Sie die Rückenlage bewusst vermeiden. Denn wenn das ganze Gewicht auf die große Hohlvene rechts der Wirbelsäule drückt, kann dies die Blut- und Sauerstoffversorgung Ihres Babys beeinträchtigen. Am besten ist es, auf der linken Seite zu schlafen, weil Ihr Körper dann Wassereinlagerungen besser abtransportieren kann und die Plazenta optimal durchblutet wird. Tipp: Stillkissen sind bequem und beugen Rücken- und Gliederschmerzen vor.
● Gönnen Sie sich Entspannung: Ein entspanntes Abendprogramm fördert in der Regel einen guten Nachtschlaf. Ein warmes, beruhigendes Bad (mehr dazu in den Hausmittel-Tipps), Schwangerschafts-Yoga, Meditation in der Schwangerschaft oder der bewusste Verzicht auf Handy, Internet und Fernsehen können dazu beitragen. Gönnen Sie sich stattdessen ein gutes Buch, ein Hörspiel oder einen Podcast Ihrer Wahl – das sind tolle Einschlafhilfen, versprochen!
Welche Hausmittel helfen bei Schlafstörungen in der Schwangerschaft?
Es muss nicht gleich der Griff zur Tablette sein. Hier sind ein paar bewährte Hausmittel, die Ihnen helfen können, in den Schlaf zu finden.
● Heilkräutertees: Baldrian ist unsere Top-Empfehlung. Der Tee wirkt beruhigend und ist im Gegensatz zu chemischen Schlaftabletten nicht narkotisierend. Weitere schlaffördernde Kräuter: Zitronenmelisse, Lavendel, Hopfen, Passionsblume und Johanniskraut.
● Lavendelöl: Wenn Sie Ihren Partner dazu bringen können, Ihnen den Rücken damit einzureiben, ist das sehr gut, um sich zu beruhigen. Wenn Sie keinen Partner zur Hand haben, reiben Sie es auf Ihre Füße. Probieren Sie es aus!
● Wärme: Auch Wärme kann Wunder bewirken. Ob ein langes Bad, ein Kopfkissen, eine Wärmflasche oder ein warmes Bauchkissen mit Kamille: Wärme wirkt entspannend und fördert die Durchblutung.
● Kälte: Aber auch Kälte kann Ihnen beim Einschlafen helfen: Abendliche Beinspülungen mit etwa 18 Grad kaltem Wasser oder feuchte, kalte Wadenwickel bringen Sie ebenfalls zur Ruhe.