Laktoseintoleranz – Ursachen und Hilfe

Laktoseintoleranz oder Laktosemalabsorption ist eine Nahrungsmittelunverträglichkeit, bei der Betroffene Laktose (Milchzucker) nicht verdauen können, weil ihr Körper das Enzym Laktase nicht oder nur unzureichend produziert. Dieses Enzym spaltet den Milchzucker in die Bestandteile Galaktose (Schleimzucker) und Glukose (Traubenzucker) und macht ihn verwertbar.
Prinzipiell kann sich eine Laktoseintoleranz in jedem Alter bemerkbar machen. In den meisten Fällen treten die ersten Symptome jedoch im Jugendalter auf. Laktoseintoleranz bei Kleinkindern ist dagegen selten, aber dennoch möglich. Selbst Neugeborene können an einer Nahrungsmittelunverträglichkeit leiden.
Wie macht sich eine Laktoseintoleranz bemerkbar?
Die klassischen Symptome äußern sich im Magen-Darm-Trakt, wie Blähungen, Darmgeräusche, Völlegefühl, Übelkeit oder Durchfall. Die Symptome treten oft schon 15 bis 30 Minuten, spätestens aber zwei Stunden nach dem Verzehr von Milchprodukten auf.
In einigen Fällen können auch Kopfschmerzen, Schwindel, Konzentrationsschwierigkeiten, Herzklopfen oder Gelenkschmerzen auftreten.
Was sind die Ursachen einer Laktoseintoleranz?
Laktoseintoleranz kann verschiedene Ursachen haben. Ein Laktasemangel kann angeboren sein, was aber seltener vorkommt. In den meisten Fällen entsteht die Unverträglichkeit als Folge einer Darmerkrankung oder wird im Laufe des Heranwachsens erworben.
Vorübergehend kann die Unverträglichkeit aber auch durch andere Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder die Einnahme von magenschädigenden Medikamenten verursacht werden.
Wie kann man eine Laktoseintoleranz diagnostizieren?
Treten nach dem Verzehr von Milchprodukten regelmäßig Beschwerden auf, sollten Sie unbedingt mit Ihrem Hausarzt oder einem Facharzt darüber sprechen. Dieser kann mit Hilfe verschiedener Testverfahren feststellen, ob es sich tatsächlich um eine Laktoseintoleranz handelt.
Die Laktoseintoleranz kann, wie auch die Fruktoseintoleranz, mit Hilfe eines H2-Atemtests oder eines Wasserstoff-Atemtests diagnostiziert werden. Bei dieser Testvariante nimmt der Betroffene eine laktosehaltige Lösung ein, woraufhin das Atemgas beim Ausatmen über zwei bis drei Stunden auf Wasserstoff untersucht wird. Je nach Höhe des Wasserstoffgehaltes kann eine mögliche Störung der Zuckerverdauung diagnostiziert werden.
Eine weitere Diagnosemethode ist der sogenannte Laktosetoleranztest. Hierbei nimmt der Patient eine bestimmte Menge an Laktose in Form eines Getränks zu sich. Anschließend misst der Arzt den Blutzuckerspiegel. Steigt dieser nur geringfügig an, deutet dies auf eine Laktoseintoleranz hin.
Kann Laktoseintoleranz zu Übergewicht führen?
In manchen Fällen sind Menschen mit einer Laktoseintoleranz auch übergewichtig. Ein möglicher Grund dafür könnten intoleranzbedingte Darmprobleme sein.
Aber auch eine fettreiche Ernährung und zu wenig Bewegung können die Ursache für zusätzliche Pfunde sein. Ein abwechslungsreicher Ernährungsplan und regelmäßige Bewegungseinheiten sind daher auch für Menschen mit Laktoseintoleranz empfehlenswert.
Richtig essen bei Laktoseintoleranz
Doch wie ernährt man sich mit Laktoseintoleranz abwechslungsreich? Idealerweise sollten möglichst viele unverarbeitete, frische Lebensmittel, wie frisches Obst und Gemüse, Salate und Vollkornprodukte auf dem Speiseplan stehen.
Bei verarbeiteten Lebensmitteln verrät ein Blick auf die Zutatenliste auf dem Etikett, ob sie Laktose enthalten. Und eines ist sicher: Laktose ist in mehr Lebensmitteln enthalten, als Sie vielleicht denken, z. B. in Fertiggerichten, Fertigmüslis, Wurstwaren und Konserven. Auch in Medikamenten kann Laktose enthalten sein.
Besonders hilfreich sind spezielle Tabellen, die den Laktosegehalt verschiedener Lebensmittel angeben.
In gut sortierten Supermärkten gibt es mittlerweile auch zahlreiche laktosefreie Milchprodukte, die weniger als 0,1 Gramm Laktose pro 100 Gramm enthalten und genauso verwendet werden können wie herkömmliche Milchprodukte. Auch Joghurts mit „lebenden Milchsäurebakterien“ sind gut verträglich, da sie bereits das Enzym Laktase enthalten und die enthaltene Laktose abbauen können. Für Käse gilt: Je länger er reift, desto weniger Laktose.