Kopfschmerzen und Kiefergelenke

Es ist nicht verwunderlich, dass immer mehr Menschen immer häufiger von Kopfschmerzen geplagt werden. Die Arbeit am PC, das Sitzen, der Stress in Form von Zeitdruck oder emotionaler Disharmonie mit dem Arbeitsumfeld, Bewegungsmangel. Alles Faktoren, die die Grundspannung der Muskulatur in bestimmten Bereichen des Körpers erhöhen.
Ruhetonus versus Arbeitsspannung
Der Ruhetonus eines Muskels ist seine niedrigste Spannungsstufe bei Inaktivität. Demgegenüber steht die maximale Spannungskapazität für den Moment der maximalen Arbeitsleistung. Die im vorigen Absatz erwähnten Stressfaktoren bewirken eine Erhöhung des Ruhetonus. Natürlich nicht in allen Körpermuskeln, sondern nur in denjenigen, die mit dem Stressthema in Verbindung stehen. Der Bewegungsmangel wirkt sich im Allgemeinen eher auf die Schultermuskulatur aus, Zeitdruck macht sich eher im oberen Halsbereich bemerkbar, der verzweifelte Wille, eine lang anhaltende Druckbelastung auszuhalten, spiegelt sich in der Kaumuskulatur wider.
Muskeltonus und Dynamik
Der Arbeitstag ist vorbei. Für Sport, Yoga, Entspannung oder Meditation sind Sie zu erschöpft. Gehen Sie einfach nach Hause und haben Sie Ihre Ruhe! Leider funktioniert das nur bedingt. Um die statische Anspannung des ganzen Tages auszugleichen, wäre dynamische Muskelarbeit angesagt. Das hätte zur Folge, dass der Ruhetonus aller Muskeln gesenkt würde. Ohne ein dynamisches Zwischenspiel bleibt er erhöht. Wir nehmen einen Teil der Spannung mit in den Schlaf.
Kiefermuskeln und Kiefergelenk
Der Spruch: „Ich muss mich nur durchbeißen“ weist schon in die Richtung, in die es geht. In der Nacht wird die Zunge nicht losgelassen, sondern gegen den harten Gaumen gedrückt. Gleichzeitig kommt es durch die angespannte Kaumuskulatur zu einem Kontakt der Zahnoberflächen. Der Körper registriert die lokalen Ungleichgewichte über die empfindlichen Nerven der Zahnwurzeln. Reflexmechanismen führen zu einer nachfolgenden Verspannung der Nackenmuskulatur. Morgens wacht man müde und mit Verspannungen im Gesicht auf.
Kiefergelenk-Dysfunktion
Die Zahnoberflächen werden durch den ständigen Kontakt, den erhöhten Druck und die unwillkürlichen Knirschbewegungen des Kiefers geschädigt. Im Kiefergelenk verlieren die Bestandteile wie Bänder, Knorpelschicht und Bandscheibe ihre Elastizität. Die Durchflutung des Gewebes mit nährstoffhaltiger Flüssigkeit wird reduziert. Ein Verschleißprozess setzt ein. Geräusche beim Öffnen des Mundes und beim Kauen in Form von Knacken oder Knarren sind zu hören. Nach einiger Zeit kommt es zu Dauerschmerzen.
Kopfschmerzen sind die Folge
Die ständig erhöhte Muskelspannung macht Sie anfällig für Kopfschmerzen. Das können typische Spannungskopfschmerzen sein, die vom Nacken ausgehen, oder Migräne-Kopfschmerzen. Er kann auch andere Ursachen haben, aber die Reizung der sensorischen Nerven ist die Grundlage für seine Entstehung.
Therapie, aber wie?
Natürlich ist es meist möglich, den Kopfschmerz mit Schmerzmitteln oder Migränepräparaten frühzeitig zu blockieren. Besser wäre es jedoch, die Auslöseschwelle für seine Entstehung zu erhöhen. Dies ist durch eine sinnvolle Therapie der oben beschriebenen Grundstörungen möglich.
Naturheilkundliches Therapiekonzept
Die Beseitigung der Ursachen ist sicherlich am effektivsten. Leider ist sie oft nur bedingt möglich. Einfacher ist es, den Kiefer- und Nackenmuskelbereich durch manuelle Therapie mit Anleitung zur Eigenübung zu harmonisieren. Idealerweise sollte durch die Kombination von naturheilkundlichen Präparaten mit Akupunkturbehandlungen die Entspannung des gesamten Nervensystems parallel verstärkt werden. So wird das bestmögliche Ergebnis in kürzester Zeit erreicht.