Keratosis pilaris: Was steckt hinter der Reibeisenhaut? - Alltagsausgleich - Weniger Stress, mehr Entspannung!

Keratosis pilaris: Was steckt hinter der Reibeisenhaut?

Eine Verhornungsstörung der Haut führt zur Bildung von roten oder weißen Pickeln. Das Phänomen der Keratosis pilaris betrifft fast die Hälfte aller Menschen.
Sie sind nicht schön, aber harmlos: kleine Pickelchen an den Oberarmen, an der Außenseite der Oberschenkel, an den Hüften. Auf den ersten Blick sehen die durch Keratosis pilaris verursachten Hautveränderungen, die so genannte Reibeisenhaut, wie Gänsehaut aus, sie tun nicht weh, sie jucken nicht. Doch sie sind hartnäckig und gehen leider nicht von alleine wieder weg.

So zeigt sich die Keratosis pilaris

Die Keratosis pilaris entsteht, wenn Keratin den oberen Bereich Ihrer Haarfollikel verstopft. Die Haut stößt die Hornpfropfen nicht ab, sondern sie sammeln sich im Haarfollikel. Dann verhärten die Zellen, Ihre Haut sieht rau aus. Was wie kleine Pickel aussieht, sind in Wirklichkeit kleine Beulen auf der äußeren Schicht der Haut. Aufgrund des rauen und ungleichmäßigen Hautbildes hat die Keratosis pilaris den Spitznamen „Reibeisenhaut“ erhalten. Wenn Sie die betroffenen Körperstellen aufkratzen, können sie sich infizieren. Am häufigsten betrifft das Hautphänomen Mädchen in der Pubertät. Glücklicherweise bildet sich die Hauterkrankung mit zunehmendem Alter zurück oder verschwindet sogar ganz.

Verhornungsstörung: Diese Hautpartien sind betroffen

Die Reibeisenhaut kann an wenigen Körperstellen oder an mehreren Stellen in unterschiedlichen Formen auftreten. Am häufigsten sind folgende Körperregionen betroffen:
● die Außenseite der Oberarme und Oberschenkel
● die Gesäßbacken
● die Wangen
● der Bereich unterhalb der Augenbrauen
● die Kopfhaut
Die Handinnenflächen und Fußsohlen sind nie betroffen.
Treten die symptomatischen Pickelchen an anderen Körperstellen auf, sollten Sie einen Dermatologen aufsuchen, um eine ernsthafte Erkrankung auszuschließen.

Die Ursachen der Reibeisenhaut

Bei der Keratosis pilaris handelt es sich nicht um eine Krankheit, sondern streng genommen um ein kosmetisches Problem. Vier von fünf Jugendlichen und jeder zweite Erwachsene leidet unter der Verhornungsstörung. Die Ursache ist eine weit verbreitete genetische Veränderung.
Risikofaktoren sind trockene Haut und verschiedene atopische Erkrankungen, darunter Allergien, wie Heuschnupfen oder Neurodermitis.
Das Problem bessert sich mit zunehmendem Alter meist von selbst. Aber auch die Jahreszeiten haben einen Einfluss auf die Verhornung der Haut. Besonders im Winter verschlechtert sich das Hautbild, vor allem bei Menschen mit empfindlicher Haut. Die Heizungsluft trocknet sie aus, Stoffe reiben über sie und reizen sie zusätzlich. Im Sommer verschwinden die Symptome manchmal ganz, weil die Haut der feuchtigkeitshaltigen Luft ausgesetzt ist.

So behandeln Sie das Problem

Leider gibt es keine Heilung für die Reibeisenhaut. Das veränderte Hautbild ist meist auf genetische Ursachen oder Umweltfaktoren zurückzuführen. Doch mit der richtigen Pflegeroutine können Sie den Symptomen entgegenwirken. Regelmäßige Peelings, reichhaltige Cremes oder feuchtigkeitsspendende Lotionen für die rauen Stellen und eine gesunde Ernährung wirken sich positiv auf die Haut und Ihren gesamten Körper aus.
Feuchtigkeitspflege mit Harnstoff
Der wichtigste Wirkstoff bei der Behandlung von rauer Haut ist Harnstoff (Urea). Er kommt natürlicherweise in der Hornschicht der Haut vor, kann sehr gut Wasser binden und hält so die Feuchtigkeit in der Haut. Menschen mit trockener Haut sollten daher zu reichhaltigen Cremes greifen, die die Haut mit viel Feuchtigkeit versorgen. Urea trägt auch dazu bei, dass die Haut schneller abblättert und nicht verhornt.

Peelings

Chemische Peelings, wie Salicylsäure, Milchsäure oder Fruchtsäuren, entfernen abgestorbene Hautzellen und sorgen dafür, dass die Öffnung der Haarfollikel frei bleibt. Sie dringen auch in die Talgdrüsen ein und können Pfropfen aus Hautzellen und Talg lösen.
Vorsicht bei mechanischen Peelings: Wenn Sie die betroffenen Stellen mit einer Bürste oder mit einer groben Peelingcreme bearbeiten, kann diese Behandlung zu aggressiv sein. Im schlimmsten Fall kann es zu Entzündungen an den behandelten Hautpartien kommen.

Behandlung mit Vitamin A.

Cremes mit Retinol oder Vitamin A haben eine ähnliche Wirkung wie chemische Peelings. Sie lösen abgestorbene Hautzellen und helfen dem Hautfett, besser abzufließen. Außerdem regen sie Ihre Haut an, neue Zellen zu bilden.

Natürliche Hausmittel

Auch wenn die Reibeisenhaut für viele ein optischer Makel ist, sollte man den betroffenen Körperstellen vor allem im Sommer etwas Sonne gönnen. Denn Sonnenlicht verbessert teilweise den Zustand der Haut. Ein guter Allrounder unter den Hausmitteln ist Kokosöl. Es wirkt entzündungshemmend, hilft der gereizten Haut bei der Heilung und ist sehr feuchtigkeitsspendend. Andere natürliche Öle mit viel Vitamin E, wie Oliven- oder Arganöl, wirken ebenfalls positiv und punkten mit ihrer antioxidativen Wirkung. Salzwasserbäder sind ebenfalls eine gute Hautpflege und können die Symptome lindern.

Wie Ihre Ernährung Ihre Haut beeinflusst

● Es ist wichtig, dass Sie Ihre Haut auch von innen mit Feuchtigkeit versorgen. Trinken Sie deshalb mindestens zwei Liter am Tag, am besten Wasser.
● Obwohl ein Zusammenhang zwischen Keratosis pilaris und Softdrinks, Kaffee oder Alkohol wissenschaftlich noch nicht ausreichend geklärt ist, berichten Betroffene, dass sich ihre Symptome dadurch verschlimmerten.
● Achten Sie grundsätzlich auf eine gesunde Ernährung mit vielen frischen Bestandteilen wie Obst und Gemüse.
● Reduzieren Sie Ihren Fleischkonsum. Zu viel tierisches Fett und Eiweiß kann entzündliche Prozesse im Körper anheizen.
● Bei manchen Menschen hilft es auch, mögliche Allergieauslöser wie Gluten zu meiden. Besprechen Sie dies mit Ihrem Dermatologen.

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