Hausmittel gegen Verstopfung

Verstopfung ist gekennzeichnet durch eine Stuhlfrequenz von weniger als drei Stuhlgängen pro Woche. Außerdem ist der Stuhl meist hart, und es ist starkes Pressen notwendig, um den Darm zu entleeren. Nach dem Stuhlgang hat man das Gefühl, dass sich noch Stuhl im Darm befindet.
Bauchschmerzen sind ein typisches Symptom der Verstopfung. Außerdem kann sich, besonders bei Kindern, flüssiger Stuhl mit Verstopfung abwechseln oder Stuhlschmiere in der Unterwäsche – das spricht nicht gegen Verstopfung!
Verstopfung: Welche Mittel sind für Kinder geeignet?
Richtige Ernährung, ausreichende körperliche Aktivität und Toilettentraining sind für Kinder das A und O.
Kinder müssen viel Wasser trinken und ballaststoffreiche Lebensmittel essen. Vermeiden Sie nach Möglichkeit Fertiggerichte und kochen Sie mit frisch zubereiteten, saisonalen Zutaten – bieten Sie Ihrem Kind auch viel Rohkost an (Salat, Karotten, Rote Bete, Gurken, Tomaten etc.). Gut sind auch Früchte, die mit Schale und Kernen gegessen werden, z. B. Weintrauben, Johannisbeeren, Birnen, Äpfel, Feigen oder Wassermelonen mit Kernen (je nach Saison).
Bekannte Hausmittel wie Pflaumen- und Sauerkrautsaft sowie Trockenfrüchte können ebenfalls helfen. Allerdings können diese Hausmittel einen schmerzhaften aufgeblähten Magen und übelriechende Gase verursachen.
Weizenkleie, aber auch Floh-, Leinsamen oder Chiasamen können bei Verstopfung helfen. Allerdings müssen die Samen zunächst etwa 10 bis 20 Minuten in Wasser eingeweicht werden, damit sie schleimig werden. Diese aufgeweichten Samen können gut in einen Joghurt oder ein Bircher-Müsli gemischt werden. Mit diesem Schleim und Ballaststoffen kann der Darm sehr gut gereinigt werden – das ist die beste Unterstützung für einen trägen Darm. Aber Vorsicht, aufgrund der starken Quellfähigkeit dieser Samen müssen für jeden Teelöffel Samen mindestens 2 Gläser Wasser getrunken werden, sonst droht eine noch schlimmere Verstopfung.
Wenn diese Maßnahmen keine Besserung bringen, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
Welche Mittel können Erwachsene anwenden?
Grundsätzlich gelten für Erwachsene die gleichen Empfehlungen wie für Kinder: eine gesunde Ernährung, viel Trinken und ausreichend Bewegung. Die Verwendung von Quellmitteln wie Flohsamenschalen, Leinsamen und Weizenkleie ist auch für Erwachsene sinnvoll. Wenn Sie schon länger ein Abführmittel aus der Drogerie oder Apotheke einnehmen, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen und mit ihm das Problem abklären!
Welche Mittel sind nicht zu empfehlen?
Obwohl „Glauber“ (bekannt als Heilfasten, Fasten) immer wieder angepriesen wird, ist es nicht ratsam, Magnesiumsulfat (Bittersalz) oder Natriumsulfat (Glaubersalz) zum Abführen zu verwenden. Das Gleiche gilt für die Verwendung von Magnesiumhydroxid. Obwohl die Wirkung gut ist, besteht ein hohes Risiko von Nebenwirkungen wie Blutsalzveränderungen, die zu Darmverschluss oder Nierenversagen führen können.
Wann sollte ein Arzt aufgesucht werden?
Vor allem Kinder trauen sich oft nicht, in der Öffentlichkeit, zum Beispiel in der Schule, auf die Toilette zu gehen. Stattdessen halten sie den Stuhlgang zurück, was ihn weiter austrocknet und erschwert. Die Folge: Der Stuhlgang zu Hause ist schmerzhaft, so dass die Kinder ihrerseits den Stuhldrang unterdrücken. Echte Stuhlmassen können sich im Darm ansammeln und den Bauch auf Dauer sichtbar aufblähen. Typischerweise klagen Kinder über starke Bauchschmerzen, vor allem bei Druck auf den angesammelten Stuhl. Schnelle Abhilfe schafft in diesem Fall ein Einlauf (Klistier, Einlauf). Um zu vermeiden, dass sich solche Situationen wiederholen, muss das Kind darauf aufmerksam gemacht werden, dass es regelmäßig auf die Toilette gehen muss. Bei schwerer chronischer Verstopfung kann ein Arzt helfen.
Erwachsene sollten einen Arzt aufsuchen, wenn die Verstopfung anhält und Hausmittel keine Abhilfe schaffen. Von der dauerhaften Anwendung apothekenpflichtiger, aber rezeptfreier Abführmittel (z. B. Dulcolax oder Laxoberal) ist unbedingt abzuraten!