Gibt es einen Zusammenhang zwischen körperlicher Bewegung und Herz-Kreislauf-Erkrankungen?

Regelmäßige körperliche Bewegung kann viele Vorteile für die Gesundheit von Herz-Kreislauf-Patienten bringen. Sie sollten aber Ihren Arzt konsultieren.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind nach wie vor die Hauptursache für die Sterblichkeit in den europäischen Ländern.
Die Rolle von körperlicher Bewegung bei der Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist einhellig anerkannt. Aber für jemanden, der an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung leidet, spielt regelmäßige körperliche Aktivität als Teil einer vielschichtigen Therapie – zu der auch die Raucherentwöhnung, die Senkung des Cholesterinspiegels, die Gewichtskontrolle und die Kontrolle des Blutdrucks gehören – weiterhin eine wesentliche Rolle.
Körperliche Bewegung und Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Vorteile
Körperliche Bewegung hat zahlreiche Vorteile für Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen:
● Senkt den Blutdruck und den Cholesterinspiegel
● Verbessert die Fähigkeit, Sauerstoff aufzunehmen und zu nutzen
● Erhöht das Energieniveau und reduziert Müdigkeit
● Verbessert die Schlafqualität
● Kann die Symptome von kongestiver Herzinsuffizienz reduzieren
● Hilft, ein gesundes Gewicht zu erreichen und / oder zu halten
● Hilft, Stress zu kontrollieren
Auswirkungen von körperlicher Betätigung auf die Lebensqualität
Laut dem American College of Sports Medicine berichten Herz-Kreislauf-Patienten, die regelmäßig Sport treiben, häufig über mehr Selbstvertrauen und Wohlbefinden und im Gegensatz dazu über weniger Angst, Depression, Stress und soziale Isolation.
Medizinischer Rat
Befolgen Sie immer die Anweisungen Ihres Kardiologen oder Sportmediziners bezüglich der Häufigkeit, mit der Sie trainieren sollten/können, der Dauer jedes Trainings und der Arten der körperlichen Aktivität, die Sie bevorzugen sollten. Es ist sehr wichtig, dass der Arzt Ihnen z. B. erklärt, ob Sie Ihre Medikamente anpassen oder Ihre Herzfrequenz vor/nach dem Training messen sollten. Diese Beratung ist auch wichtig, damit der Patient die Warnzeichen erkennt, die zur Unterbrechung der körperlichen Aktivität führen sollten oder die die Inanspruchnahme ärztlicher Hilfe erfordern (siehe Thema „Alarmzeichen“).
Aerobes Training und Krafttraining
Die vorteilhaftesten körperlichen Aktivitäten für Herz-Kreislauf-Patienten sind aerobes Training und Krafttraining. Aerobische Aktivitäten verbessern die Durchblutung und die Atmung und helfen, den Blutdruck und den Cholesterinspiegel zu senken. Zügiges Gehen, Laufen, Seilspringen, Radfahren, Aerobic oder Cardio, Rudern, Schwimmen oder Tennisspielen sind einige Beispiele für aerobe Aktivitäten.
Bereits Krafttraining stärkt Muskeln und Knochen und ist sehr hilfreich bei der Gewichtskontrolle. Sie können z.B. Kraftmaschinen benutzen oder Hanteln machen.
Das American College of Sports Medicine berichtet, dass die beständigsten Vorteile von Bewegung bei Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen aufzutreten scheinen, wenn körperliche Aktivität mindestens dreimal pro Woche für 12 Wochen oder länger ausgeübt wird.
6 zu beachtende Punkte
- Beginnen Sie niemals ohne ärztlichen Rat mit dem Training
- Wärmen Sie sich immer auf, bevor Sie mit dem Training beginnen, und dehnen Sie sich, wenn Sie fertig sind
- Beginnen Sie allmählich und steigern Sie die Dauer Ihres Trainings mit jeder Woche.
- Trainieren Sie nicht unmittelbar nach den Mahlzeiten – warten Sie mindestens 60 Minuten.
- Vermeiden Sie das Training im Freien, wenn die Temperatur zu hoch oder zu niedrig ist. Extreme Temperaturen können die Blutzirkulation beeinträchtigen und die Atmung erschweren
- Hydratisieren Sie sich – fragen Sie Ihren Arzt nach der Flüssigkeitsmenge, die Sie trinken dürfen
Alarmsignale
Sie sollten sofort aufhören zu trainieren, wenn
● Schmerzen in der Brust
● Schwächegefühl
● Schwindel oder Ohnmachtsgefühl
● Druck oder Schmerzen in der Brust, im Nacken, im Arm, im Kiefer oder in der Schulter
Achtung!
Wenn die Symptome auch nach Beendigung der körperlichen Aktivität weiter bestehen, sollten Sie einen medizinischen Notdienst rufen.