Gereizte Augen bei Heuschnupfen
Während sich die meisten Menschen auf den Frühling freuen, beginnt für Pollenallergiker die jährliche Leidensphase. Sobald die Pollen von Hasel, Erle und Co. durch die Luft fliegen, läuft die Nase und die Augen jucken und brennen. Wir sagen Ihnen, wie es zu allergiebedingten Augenreizungen kommt und was Sie dagegen tun können.
Augenprobleme sind eine der häufigsten Begleiterscheinungen von Heuschnupfen. Gelangen Pollen in das Auge, reizen sie das empfindliche Gewebe und lösen die Freisetzung von Histamin und damit eine Allergie aus.
Juckende Augen bei Heuschnupfen
Der Juckreiz wird durch eine Reizung der Augen verursacht. Hierfür gibt es zwei Gründe: Da sich in der ungeschützten Bindehaut viele Zellen befinden, die für das Immunsystem relevant sind, reagiert es direkt auf den Kontakt mit Pollen. Sobald der Fremdkörper (Allergen) in das Auge gelangt, beginnt es zu jucken. Als Folgereaktion auf die Allergie schüttet der Organismus Histamin aus. Dieses reizt die Nervenendigungen und verursacht eine Entzündungsreaktion mit geröteten und geschwollenen Augen. Die Rötung und Schwellung wird durch die erweiterten Blutgefäße auf der weißen Außenfläche des Auges verursacht. Patienten mit gereizten Augen können den Drang verspüren, sich die Augen zu reiben. Dies führt jedoch zu einer noch stärkeren Rötung. Außerdem werden dadurch die Blutgefäße geschädigt.
Pollenallergie verursacht geschwollene oder tränende Augen
Eine weitere Nebenwirkung von Heuschnupfen sind tränende Augen. Dieses Symptom tritt auf, wenn die Augen mehr Flüssigkeit produzieren, um die allergischen Substanzen auszuspülen. Durch die vermehrte Produktion von Tränenflüssigkeit und Lichtreize wird das Sichtfeld vorübergehend unscharf. Trocknen die wässrigen Tränen ein, verkleben sie die Augenlider und verschlimmern das verschwommene Sehen vorübergehend.
Viele Pollenallergiker klagen auch über geschwollene Augen. Das liegt daran, dass sich die Blutgefäße durch die Entzündung weiten oder anschwellen, um mehr Flüssigkeit in das betroffene Gewebe zu transportieren. Die Augenlider neigen zum Anschwellen, wenn sie gereizt werden, weil das Gewebe in diesem Teil des Körpers lockerer ist als in anderen Bereichen.
Die Schwellung kann noch Stunden andauern, nachdem der reizende Fremdkörper aus dem Auge gespült worden ist. Das liegt daran, dass die Blutgefäße Zeit brauchen, um anzuschwellen, und das Gewebe die Flüssigkeit nicht sofort aufnehmen kann.
Allergische Bindehautentzündung
Wenn die Augen durch Heuschnupfen stark beansprucht werden, kann es zu einer allergischen Bindehautentzündung (Rhinokonjunktivitis) kommen. Der Grund dafür ist eine überempfindliche Reaktion der Bindehaut auf bestimmte Allergene wie z. B. Pollen. Klassische Symptome sind rote, geschwollene, tränende, juckende und trockene Augen. Darüber hinaus können ein wässriges Sekret, verklebte Augenlider und getrübtes Sehen auftreten. Diese Form der Bindehautentzündung tritt meist saisonal auf, wenn die Pollenkonzentration in der Luft besonders hoch ist.
Im Gegensatz zu bakteriellen oder viralen Bindehautentzündungen ist die Rhinokonjunktivitis nicht ansteckend und verläuft immer beidseitig. Auch wenn es sich um eine allergische Reaktion handelt, sollten Sie die Symptome ernst nehmen und sich von einem Augenarzt behandeln lassen. Wenn sich die Bindehautentzündung verschlimmert, können irreversible Schäden entstehen.
Alltagstipps gegen gereizte Augen
Um starke Beschwerden zu vermeiden, sollten Heuschnupfengeplagte versuchen, den Kontakt mit Pollen zu vermeiden. Da dies in der Praxis nicht immer möglich ist, helfen die folgenden Tipps im Alltag:
● Das Tragen einer Brille oder Sonnenbrille im Freien schützt die Augen teilweise vor dem Kontakt mit den Pollen. In der Allergiesaison können Sie gerne eine Brille mit großen Gläsern verwenden, die das gesamte Sichtfeld schützt.
● Wenn möglich, sollten Sie auf Kontaktlinsen verzichten, damit die Pollen nicht unter den Linsen und damit direkt am Auge haften bleiben.
● Auch wenn es schwerfällt, versuchen Sie, sich nicht die Augen zu reiben. Denn dadurch wird die Ausschüttung von Histamin weiter angeregt, was die Symptome verschlimmert.
● Lüften Sie Ihre Räume nach Möglichkeit zu Tageszeiten, in denen die Pollenkonzentration in der Luft am geringsten ist. Während Sie auf dem Land am späten Abend gefahrlos die Fenster öffnen können, sind in der Stadt die Morgenstunden zwischen 6 und 8 Uhr am besten.
Hausmittel bei leichten Allergiesymptomen
Die meisten Hausmittel, die bei Augenproblemen zum Einsatz kommen, zielen darauf ab, geschwollene Augen zu kühlen – etwa mit kalten Löffeln und Kompressen oder Gurkenscheiben. Auch das Betupfen der Augenpartie mit kalter Milch ist ein bewährtes Hausmittel. Verwenden Sie dafür aber nicht das nächstbeste Küchentuch, sondern sterile Augenkompressen. Auch eine isotonische Kochsalzlösung kann zum Ausspülen hilfreich sein. Das Salz wirkt antibakteriell, reinigt und verhindert die Entstehung einer Bindehautentzündung.
Unter den Naturheilmitteln für gereizte Augen gibt es Präparate mit Augentrost (Fachbegriff: Euphrasia), die allergische Symptome lindern können. Die Pflanze wurde bereits im 17. Jahrhundert zur Behandlung von Augenkrankheiten eingesetzt. Sie kann äußerlich in Form von Tropfen zur Linderung von Schwellungen oder innerlich in Form einer Tinktur angewendet werden. Zubereitungen mit Aloe Vera haben auch eine beruhigende Wirkung auf geschwollene Augen.