Fibromyalgie: Hilfe bei Stimmungsschwankungen

Stimmungsschwankungen bei Fibromyalgie sind keine Seltenheit. Ein weiteres emotionales Symptom der Fibromyalgie sind Angstzustände. Wir klären die Ursachen und zeigen Behandlungsmöglichkeiten auf.
Gerade noch gut gelaunt, ändert sich die Stimmung von einem Moment auf den anderen. Betroffene fühlen sich niedergeschlagen, wütend, frustriert oder verärgert. Oft haben die Stimmungsschwankungen bei Fibromyalgie keine klar erkennbare Ursache, was den Umgang mit den Symptomen erschwert. Ein weiteres emotionales Symptom ist Angst. Ängste und emotionale Verstimmungen entstehen, weil sich die Betroffenen Sorgen um ihre anderen Fibromyalgie-Symptome machen, zum Beispiel um Schmerzen und Erschöpfung.
Das sind die Ursachen für Stimmungsschwankungen
Es wird vermutet, dass ein chemisches Ungleichgewicht im Gehirn, das oft für Stimmungsschwankungen verantwortlich ist, auch Fibromyalgie verursacht.
Außerdem wird angenommen, dass die Schmerzen, unter denen Fibromyalgiepatienten leiden, zu ihren Stimmungsschwankungen beitragen. Der ständige Schmerz kostet die Betroffenen einerseits Kraft und führt andererseits zu Stress und Angstzuständen. Wer zudem nachts schlecht schläft, ist noch anfälliger für Stimmungsschwankungen. Schlafprobleme sind bei Fibromyalgie-Patienten häufig.
Stimmungsschwankungen: Diese Hausmittel können helfen
● Ernähren Sie sich ausgewogen: Die Ernährung spielt eine entscheidende Rolle für Ihren Gemütszustand. Da sich der Blutzuckerspiegel direkt auf die Stimmung auswirkt, sollten Betroffene darauf achten, ihn durch eine ausgewogene Ernährung möglichst ausgeglichen zu halten. Zucker oder Koffein heben zwar vorübergehend die Stimmung, führen aber später zu einem schnellen Absinken des Blutzuckerspiegels – und der Stimmung. Das Gleiche gilt für Alkohol: Auch wenn Sie sich kurzfristig entspannter fühlen, wirkt sich Alkohol langfristig auf Ihre Stimmung aus.
● Magnesiumspeicher auffüllen: Es gibt einen Zusammenhang zwischen guter Laune und Magnesium sowie zwischen Magnesium, Erschöpfung und Muskelkrämpfen. Deshalb sollten Menschen mit Stimmungsschwankungen darauf achten, genügend magnesiumhaltige Lebensmittel auf ihren Speiseplan zu setzen. Dazu gehören Vollkornbrot, Fisch, Kürbiskerne oder Nüsse.
● Ausgeglichenheit bewahren: Manche Menschen kommen weniger gut mit Stress zurecht als andere. Jeder sollte für sich wirksame Stressbewältigungstechniken, wie z. B. die progressive Muskelentspannung, finden. Auch Bewegung oder Gesprächstherapie können sich positiv auf die Stimmung auswirken.
Stimmungsschwankungen bei Fibromyalgie: pflanzliche Helfer
Viele Menschen bevorzugen pflanzliche Heilmittel. Diese natürlichen Helfer haben es in sich:
● Lavendel: Einige Studien haben ergeben, dass Menschen schneller einschlafen und am nächsten Tag erholter aufwachen, wenn sie abends etwas Lavendelöl auf ihr Kopfkissen träufeln. Lavendel hat eine entspannende und beruhigende Wirkung auf den Geist.
● Kamille: Auch der Kamille werden beruhigende Eigenschaften zugeschrieben. Wenn Sie es sich vor dem Schlafengehen mit einer Tasse Kamillentee gemütlich machen, hilft das nicht nur beim Abschalten und Müde werden. Die Kamille hat dadurch auch Zeit, sich im Körper zu verteilen und für Entspannung und Ruhe beim Einschlafen zu sorgen.
● Baldrian: Baldrian wird traditionell als natürliches Beruhigungsmittel eingesetzt und soll auch einen guten Schlafrhythmus fördern. Einigen Untersuchungen zufolge wirkt Baldrian auch krampflösend auf die Muskulatur und kann so helfen, Muskelverspannungen und nächtliche Bewegungen zu reduzieren.
Ängste und Fibromyalgie: Was sind die Auslöser?
Wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge gibt es einen klaren Zusammenhang zwischen Fibromyalgie und Angstzuständen. Dieser Zusammenhang ist jedoch noch nicht vollständig geklärt. Während viele glauben, dass Angst ein Symptom der Fibromyalgie ist, argumentieren andere, dass das Gegenteil der Fall ist.
Fibromyalgie ist eine rätselhafte Krankheit. Ärzten fällt es oft schwer, Patienten spezifische Informationen über ihren Zustand zu geben oder ihre Fragen zu beantworten. Deshalb beginnen viele Menschen, sich wegen ihrer Symptome Sorgen zu machen und vermuten ein anderes gesundheitliches Problem als Ursache.
Es ist aber auch möglich, dass bei Menschen, die unter Angst leiden, die Nerven stärker auf bestimmte Reize gleichzeitig reagieren, zum Beispiel auf Berührung. Außerdem kann Angst zu Muskelverspannungen führen, die wiederum zu einer Überempfindlichkeit gegenüber Schmerzen führen.
Ängste: Diese Hausmittel können helfen
Welche Hausmittel bei Angstzuständen helfen, hängt sehr stark von der betroffenen Person ab. Was dem einen hilft, muss bei einem anderen nicht unbedingt funktionieren. Die folgenden Entspannungstechniken werden häufig eingesetzt:
● Atmen: Wenn Sie beginnen, sich ängstlich zu fühlen, ist der erste Schritt, tief einzuatmen. Dies bewirkt, dass sich Ihre Lungen füllen und Ihr Gehirn mit Sauerstoff versorgt wird. Atmen Sie langsam ein und zählen Sie dabei bis drei. Wenn Sie ausatmen, zählen Sie langsam bis fünf oder acht. Wiederholen Sie diese tiefe Atmung, bis die Angst nachlässt.
● Sport treiben: Bewegung ist eine großartige Möglichkeit, Dampf abzulassen und den Geist zu beruhigen. Für Fibromyalgie-Patienten eignen sich besonders Sportarten, die den Körper wenig belasten und trotzdem alle Körperteile mit einbeziehen – wie Schwimmen, Tai Chi und Yoga.
● Baden: Ein entspannendes Bad hilft Ihnen, Ihre Sorgen ein wenig zu vergessen. Ein Bad bei Kerzenschein und ein gutes Buch helfen Ihnen, sich unbeschwert und wie neu geboren zu fühlen.
● Meditation: Ob es sich um Yoga handelt oder ob Sie sich einfach zu entspannender Musik hinsetzen und die Welt an sich vorbeiziehen lassen, Meditation hilft, die Gedanken zu beruhigen und die Dinge mit Abstand zu betrachten. Manche empfehlen, täglich zu meditieren, um die neu gefundene innere Ruhe zu erhalten.
● Lachen: Lachen ist nicht immer, aber sehr oft, die beste Medizin. Ob Sie sich etwas Lustiges ansehen oder mit einem fröhlichen Freund plaudern, der Ihnen hilft, die guten Dinge im Leben zu sehen, Lachen wird Sie wieder aufmuntern. Lachen regt die Ausschüttung des Glückshormons Serotonin in die Blutbahn an. Dieses Hormon lindert die Symptome von Angstzuständen.
Konventionelle Medikamente
Wenn sich Ihre Angstzustände und Stimmungsschwankungen mit Hausmitteln oder pflanzlichen Medikamenten nicht bessern, oder wenn sie sich verschlimmern, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Dieser kann Ihnen Beruhigungsmittel oder Antidepressiva verschreiben, um Ihre Angstzustände in den Griff zu bekommen. Sie sollten ihn jedoch vorher über mögliche Nebenwirkungen informieren, besonders wenn Sie bereits andere Medikamente einnehmen.